Inspirations

Plissee-Effekt

Das Plissee ist untrennbar mit dem Namen von Mariano Fortuny verbunden. Seit jeher verzaubert es mit seinem Wechselspiel aus Licht und den dynamischen Bewegungen seiner Falten die Welt der Mode, Kunst und des Designs. Von Issey Miyake mit einem Feingefühl für Architektur neu interpretiert, wird es zur Inspirationsquelle für zeitgenössische Oberflächen mit stimmungsvollen visuellen Effekten.
Glamora Diary Inspirations Mariano Fortuny. Detail of Delphos Dress (pleated silk taffeta, after 1909) © paolo utimpergher
1909 setzte Fortuny mit Delphos eine Trendwende in der Mode: ein luftiges, fein plissiertes Seidenkleid, das sich elegant an den Körper schmiegte. Inspiriert von der Tunika der Koren des Parthenon, war es eine Hommage an die griechische Kunst.
Delphos bestach durch seinen zeitlosen Stil, der den im 20. Jahrhundert aufkommenden Trend zu komfortabler Kleidung vorwegnahm. Der facettenreiche Designer ließ seine besondere Plissiermethode unter den Namen „Genre d’étoffe plissée-ondulée“ patentieren, sodass sie bis heute ein Geheimnis bleibt.
Glamora Diary Inspirations Mariano Fortuny
Mariano Fortuny Madrazo, Self-portrait c. 1935, gelatin dry plate © Fondazione Musei Civici di Venezia – Archivio Museo Fortuny
Glamora Diary Inspirations Mariano Fortuny
Mariano Fortuny Madrazo, Palazzo Pesaro Orfei. Interior View on the first floor c. 1925, gelatin dry plate © Fondazione Musei Civici di Venezia – Archivio Museo Fortuny
Issey Miyake überarbeitete das Plissee mit einer minimalistischen architektonischen Formensprache zu seinem Markenzeichen. 1988 präsentierte er die Linie „Pleats Please“, die sich mit der Einführung der Frühjahrs-/Sommerkollektion 1994 als eigenständige Marke etablierte und einen zweidimensionalen Stoff in eine dreidimensionale Kreation verwandelte. Das ist ein Beispiel dafür, dass Mode und Kunst oft eine Vorreiterrolle in Sachen Design spielen. Das großartige Comeback des Plissees bestätigen auch die Neuinterpretationen für Frühjahr/Sommer 2020 von Balmain, Alexander McQueen und Balenciaga.
Der schillernd dynamische Effekt der Plisseefalten beeinflusste auch einige Wandverkleidungen der Creative Collection Chapter IX und X von Glamora, deren Oberflächen in Trompe-l'oeil-Optik von stilistisch und thematisch unterschiedlichen Motiven bestimmt werden.
Mariano Fortuny Madrazo, Model wearing a Peplos Dress c. 1920, gelatin dry plate © Fondazione Musei Civici di Venezia – Archivio Museo Fortuny
Mariano Fortuny Madrazo, Model wearing a Peplos Dress c. 1920, gelatin dry plate © Fondazione Musei Civici di Venezia – Archivio Museo Fortuny
Fortuny Manufacture, Delphos Dress (pleated silk taffeta, after 1909) © paolo utimpergher
Pliplat bewegt die Seiden-Touch-Textur mit großen Falten und übergroßen Ginkgo-Biloba-Blättern, während Shang von einem orientalisch inspirierten Muster durchzogen ist, das in der Genauigkeit der Details und den monochromen Hell-Dunkel-Mustern an die Dekorationen auf chinesischem Porzellan erinnert. Origami steht mit seinen äußerst dynamischen graphischen Lösungen, die Issey Miyake sehr am Herzen liegen, in Verbindung mit der japanischen Tradition des Papierfaltens, während Universo an die vertikale Faltung griechischer Tuniken und damit auch an die Kannelierung klassischer Säulen erinnert. In einem fortwährenden Wechselspiel zwischen Inspirationen aus Vergangenheit und Gegenwart.
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